AKTUELL: Ruhlsdorf in der Teltower Stadtpolitik

Neues zur geplanten Abfallanlage von Papenburg auf dem Gewerbegebiet, zum Radweg Teltow-Ruhlsdorf, zur Güterfelder Straße und zum INSEK

In den aktuellen Anträgen zur nächsten SVV sind einige für Ruhlsdorf interessante Inhalte, die wir hier gerne wiedergeben; siehe auch Sitzungsportal: https://www.ratsinfo-online.de/teltow.bi/si010_e.asp. Dort kann nach der Drucksache (Kürzel DS- … sind unten aufgeführt) gesucht werden.

Papenburg plant Schrottverladeplatz

Hinter dem sperrigen Antrag DS-181/2020 „Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), hier: Antrag auf Neugenehmigung für eine Anlage zum Umschlag und zur zeitweiligen Lagerung von nicht gefährlichen Abfällen, Ruhlsdorfer Straße 100 (Gemarkung Teltow, Flur 14, Flurstück 13)“ verbirgt sich der Antrag der Firma Noris Entsorgung GmbH (einer Tochter der Papenburg AG).

Diese hat über das Land Brandenburg die Betriebsaufnahme einer Verladestation für Abfälle beantragt. Die Stadt Teltow wird nun nach dem gemeindlichen Einvernehmen gefragt.

Lageplan, Quelle: google maps

Seit Jahren kritisieren RuhlsdorferInnen den Expansionsdrang von Papenburg. Das Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe von Wohnanlagen ist vielen RuhlsdorferInnen ein Dorn im Auge. Schon die Einrichtung eines Beton- und Steinbrechers auf dem Gelände vor einigen Jahren hatte viel Unmut gebracht und führte zur Gründung der Bürgerinitiative „Gesundes Teltow Ruhlsdorf“.

Mit dem jetzt geplanten Betrieb

  • kommen bis zu 50 LKW-Ladungen pro Tag in die Anlage. Der An- / Abfahrtweg ist üblicherweise durch Ruhlsdorf. 100 Mehrfahrten pro Tag werden dann die Ortsdurchfahrt und Anwohner zusätzlich belasten.
  • Weitere Probleme. Staub, Lärm, etc. sind zu erwarten.

Für die RuhlsdorferInnen ist das gesamte Verfahren sehr intransparent und sie werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir GRÜNE werden diesen Antrag sehr kritisch in den Ausschüssen hinterfragen. Unser Ziel ist es, Ruhlsdorf vor zusätzlichen Belastungen zu bewahren.

Radwegeverbindung Teltow und Ruhlsdorf

Die Stadt hat eine Variantenuntersuchung für einen öffentlichen, straßenunabhängig geführten Fahrradweg als Nord-Süd-Verbindung zwischen Teltow und Ruhlsdorf (DS-165/2020 neu) erstellt. Ziel ist es u.a. für fahrradfahrende Schulkinder eine zur L794 Ruhlsdorfer Straße/Teltower Straß alternative Verbindung zu ermöglichen. Der Radweg soll beim S-Bahnhof Teltow Stadt beginnen und beim Dorfplatz (Hammers) in Ruhlsdorf enden.

So wünschenswert die Einrichtung zusätzlicher Radwege in Teltow ist, so wenig sind die vorgeschlagenen Varianten umsetzbar oder sinnvoll:

  • Alle Varianten führen parallel und abseits der L794 über Felder. Kaum jemand wird seine Kinder auf diesen Weg zur Schule schicken, selbst wenn sie beleuchtet sind.
  • Die Varianten sind um mindestens 700 Meter länger als der kürzere Weg entlang der L794. Diese hat auf einem Großteil der Strecke einen neu ausgebauten Fahrradweg; nur in der Ortsdurchfahrt Ruhlsdorf wird nach dem Neubau lediglich ein Fahrradstreifen auf der Fahrbahn zur Verfügung stehen. Dennoch werden Schulkinder mit dem Fahrrad die kürzere Strecke nutzen, schon aus Zeitgründen.
  • Die Varianten führen teilweise über Privatgrundstücke, welche die Eigentümer nicht veräußern werden. Eine durch den Ortsbeirat Ruhlsdorf vorgeschlagene weitere Variante sieht vor, dass der Radweg in Höhe „Weg am Saeggepfuhl“ oder „An den Weiden“ auf die L794 trifft. Das wäre zumindest für den Ruhlsdorfer Streckenteil eine Lösung.
  • Der Radweg soll beleuchtet und mit einer Breite von 3 Metern asphaltiert sein. Damit werden weitere Eingriffe in die ländliche und natürliche Struktur Teltows und Ruhlsdorf vorgenommen. Hier muss behutsamer vorgegangen werden.
  • Positiv ist, dass eine Teilstrecke über die Trasse der ehemaligen Industriebahn führt, da dies ein lang geplanter zusätzlicher Radweg in Ost-West-Richtung werden soll.

Der Radweg ist sicher für touristische und Freizeit-Zwecke sinnvoll und schafft einen schönen Weg, ohne störenden Autoverkehr. Dazu muss er nicht asphaltiert und beleuchtet sein. Er ist wenig geeignet für die, die eine schnelle und sichere Verbindung zur Schule oder zum S-Bahnhof benötigen.

Wir sind der Meinung, dass die Planung stark überarbeitungsbedürftig ist.

Quelle Baur Consult, 2020

Berliner Wasserbetriebe erheben Klage gegen Bebauungsplan an der Güterfelder Straße

Aus dem Text der Vorlage (VL-208/2020): „Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg einen Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan Nr. 72 „Nördlich der Güterfelder Straße“ der Stadt Teltow gestellt.

Hintergrund ist das Heranrücken der Wohnbebauung an das Wasserwerk der BWB in der Gemeinde Stahnsdorf durch den Bebauungsplan. Sowohl die BWB, als auch die Stadt Teltow sind an einer außergerichtlichen Lösung interessiert und werden zeitnah das Gespräch suchen.“

Eingaben zu INSEK

Für das fortgeschriebene Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Teltow gab es eine Online-Beteiligung für alle Bürgerinnen und Bürger. Wir haben fleißig Eingaben gemacht, um GRÜNE Standpunkte einzubringen. Dazu zählten auch Eingaben zu Ruhlsdorf und die Hervorhebung der Bedeutung von Ruhlsdorf als ein Raum für viel Natur und Erholung. Wir sind gespannt auf die Berücksichtigung und Umsetzung unserer Vorschläge und werden berichten.

Quelle: INSEK 2020

 

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